Amazon Echo 4 (vierte) Generation im Test – Viel Leistung für wenig Gehäuse
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Amazon hat seinen neuen Echo der vierten Generation vorgestellt. Dieser kommt nun in einer komplett neuen Form daher und ist nicht mehr länglich, sondern rund wie ein Ball. Dadurch gilt er auch jetzt schon als direkter Konkurrent zum neuen Apple HomePod mini. Da der HomePod mini aktuell noch nicht verfügbar ist, lasse ich den Echo 4 gegen seine Brüder, den Echo 2 und den Amazon Echo Studio antreten. Wie er sich schlägt, erfährst du in diesem Testbericht.
Inhaltsverzeichnis
Echo 4 - Lieferumfang
Die Lieferung erfolgte, wie für Amazon üblich, in einem normalen blauen Karton. Im Vergleich zum Echo Studio ist der Echo 4 diesmal in keinem Beutel eingepackt, sondern kommt in einer Plastiktüte. Das ist aber auch völlig ausreichend, besonders in diesem Preisbereich.
Zubehör zu dem Echo 4 ist keines vorhanden, bis auf ein Netzteil und eine Bedienungsanleitung. Das ist für Lautsprecher dieser Art üblich und überrascht nicht. Ein großer Vorteil zum Apple HomePod: Das Kabel lässt sich abnehmen und ist nicht fest mit dem Lautsprecher verbunden.
Was mir nicht so gut gefällt ist, dass Amazon hier ein graues Netzteil inklusive einem grauem Kabel verwendet. Hier wäre ein schwarzes passender zu dem Echo 4 gewesen. Das graue Kabel sticht immer sofort ins Auge und lässt sich schwer verstecken. Hier würde ich mir für den schwarzen Lautsprecher ein schwarzes Kabel und für den weißen Lautsprecher ein weißes Kabel wünschen.
Ausstattung und Größenvergleich
Bei der Größe war ich sehr überrascht. So ist der Echo 4 doch kleiner als erwartet. Hier darf man natürlich auch nicht vergessen, dass er durch die runde Form etwas mehr in die Breite geht. Sein Vorgänger wuchs hierfür mehr in die Höhe. Ich finde das neue Design aber schöner und es sieht moderner aus. Der Echo Studio ist natürlich im Vergleich bedeutend größer. Anbei ein paar Zahlen zum Vergleich:
Amazon Echo 4. Generation = 14,4 cm Durchmesser und 13,3 cm Höhe
Amazon Echo Studio = 20,6 cm Höhe und 17,5 cm vom Durchmesser
Amazon Echo 2. Generation = 8,8 cm Durchmesser und 14,8 cm Höhe
Sonos One = 16,1 cm Höhe, 11,9 cm in der Breite und Tiefe
In der Galerie findest du entsprechende Bilder, die den Größenunterschied gut zeigen. Vom Gewicht her ist der Echo 4 auch kein Leichtgewicht. Dadurch steht er aber sicher auf dem Untergrund. Wenn man ungewollt gegen den Lautsprecher kommt verrutscht dieser nicht und bleibt fest an seinem Ort stehen.
Ausgestattet ist der Echo 4 mit einem 2 cm Hochtöner und einem 7,6 cm Subwoofer. Im Vergleich: der Echo Studio hat einen 2,5 cm Hochtöner, drei 5,1 cm Mitteltöner und einen 13,3 cm Subwoofer.
Auf der Unterseite hat der Echo 4 noch ein kleines ¼ Zoll Gewinde. Hier wird es später entsprechende Halterungen geben. Man kann aber auch jetzt schon auf ¼ Zoll Wandhalterungen zurückgreifen.
Einrichtung und der erste Test
Der Echo 4 ist auch wieder mit einem Stoff überzogen und macht optisch einen hochwertigen Eindruck. Die Verarbeitung ist sehr gut und ich konnte keinerlei Mängel finden.
Die Einrichtung beim Echo ging bei mir dieses Mal nicht automatisch, das heißt ich musste in die Amazon Alexa-App wechseln und dort den Lautsprecher manuell hinzufügen, dann mit dem WLAN verbinden und schon konnte der erste Soundtest beginnen. Die Einrichtung ist also wie immer sehr einfach und hat auch beim ersten Mal funktioniert, auch wenn nicht automatisch.
Wer das Gerät manuell in den Kopplungsmodus bringen möchte, muss warten bis der Echo 4 hochgefahren ist und hält dann den oberen runden Knopf einfach für 5 – 10 Sekunden gedrückt. Nun leuchtet die orangene LED auf. Der Lautsprecher meldet den Kopplungsmodus mit einer Ansage. Nun wird der Lautsprecher auch in der App gefunden und kann gekoppelt werden.
Nachdem der Lautsprecher eingerichtet war, habe ich Amazon Music gestartet und die ersten Songs in Ultra HD laufen lassen. Danach habe ich noch den Sprachassistenten getestet und geschaut wie gut mich Alexa hört und ob die Ansagen umgesetzt werden.
Es sind aufgrund der neuen Form keine Mikrofone mehr zu erkennen. Das war bei dem Vorgänger noch anders. Dennoch hat mich Alexa von überall in dem Raum einwandfrei erkannt und meine Befehle ohne Verzögerung umgesetzt. Das macht aber der Vorgänger und der Echo Studio genauso ohne Einschränkungen. Ich konnte in diesem Punkt weder eine Verbesserung noch eine Verschlechterung erkennen.
Hier werde ich aber den Langzeittest abwarten und diesen Punkt ergänzen. Auch beim Studio benötige ich ab und zu 2 Anläufe bis die Spracherkennung reagiert.
Der Echo Studio hat bei der Ersteinrichtung eine Einmessung vorgenommen, um den besten Klang zu garantieren. Das ist bei dem Echo der vierten Version nicht der Fall. Hier gibt es keine Raumvermessung.
Klangtest: Wie schlägt sich der Echo 4 im Vergleich zum Echo Studio und Echo der zweiten Generation
Kommen wir nun zum Klangtest. Dafür verwende ich wieder meine üblichen Lieder, die ich auch bei meinen Kopfhörer-Testberichten verwende.
Es kommen folgende Lieder zum Einsatz: Queen mit Bohemian Rhapsody (HD), Madonna mit La Isla Bonita (UltraHD) und Axel Thesleff mit Bad Karma (HD). HD sind 850 kbps und UltraHD 3730 kpbs – eine hochwertige MP3 Datei hat 320 kbps. Der Test erfolgte mit neutralen Equalizer-Einstellungen. Hier kann aber durch den Equalizer noch individuell nachgebessert werden.
Queen – Bohemian Rhapsody
Den Anfang macht wieder Queen. In diesem Lied lassen sich Gesang und Instrumente sehr gut bewerten, da hier viele Bereiche abgedeckt werden. Die wechselnden Effekte zwischen links und rechts lassen sich aufgrund fehlenden Stereos nicht hören. Das tut dem Lied aber keinen Abbruch. Der Bass ist sauber und deutlich hörbar. Die Mitten sind klar und die Höhen etwas zurückgenommen. Eine breite Bühne ist nicht vorhanden. Ich habe die Klangeinstellungen für mich noch leicht angepasst und die Höhen um 2 Stufen erhöht sowie den Bass um eine Stufe angehoben. Nun sind die Höhen aus meiner Sicht perfekt und das Lied klingt so, wie es aus einem Lautsprecher klingen sollte. Die Instrumente sind deutlich zu hören und ein Mitwippen mit dem Bein lässt sich schwer verhindern.
Madonna – La Isla Bonita
Die Stimme von Madonna klingt sehr sanft und zu keiner Zeit überhöht. Die Höhen finde ich gut gesetzt und die Stimme wirkt auf mich zu keiner Zeit nervig. Die Instrumente lassen sich gut heraushören und sind vom Klang gut ausbalanciert. Erst bei einer höheren Lautstärke werden mir die Höhen etwas zu viel und Ich würde sie etwas herunterregeln. Ich spreche hier von einer Lautstärke ab ungefähr 90 %. Auch bei diesem Lied gibt es keine weite Bühne und Effekte lassen sich nicht erkennen.
Axel Thesleff – Bad Karma
Dieses Lied dient als Basstest. Hier lässt sich gut herausfinden, wie stark der Bass wiedergegeben werden kann. Was ich sagen muss, der Echo begeistert mich hier voll und ganz. Gerade in geringerer Lautstärke ist der Bass sehr voll, direkt und geht tief runter. Das gefällt mir sehr gut. Ich finde den besten Bass hat der Echo auf der Lautstärke 3. Sobald ich die Lautstärke erhöhe nimmt der Bass aber nicht mehr weiter zu. Das verhindert ein Übersteuern bei hoher Lautstärke. Für die Größe bin ich wirklich überrascht, was an Bass rauskommt. Auf der Kommode, wo der Echo 4 steht, lässt sich der Bass deutlich spüren. Dieser überträgt sich aber nicht auf den Körper und auch nicht auf den Boden oder auf die Tür. Dafür ist die Größe vom Subwoofer und die Membranfläche einfach zu klein. Wer sich mehr Bass wünscht, kann den Echo 4 auch noch mit dem Amazon Subwoofer ergänzen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Soundingenieure hier einen wirklich guten Job gemacht haben. Mit den richtigen Equalizer Einstellungen kann sich jeder den Klang so einstellen, wie er ihn am liebsten mag. Der Echo 4 macht soweit alles mit, egal ob überspitzte Höhen, tiefe Bässe oder auch zurücknehmende Mitten. Dank des Equalizers ist hier vieles möglich.
Auch die Lautstärke finde ich sehr gut und reicht für den täglichen Bereich locker aus. Ob es für eine große Halle und einer Party genügt, mag ich aber bezweifeln. Dafür ist er dann doch zu klein.
Nun möchte ich aber noch einen Vergleich zu den anderen Echo Geräten vornehmen. Im Vergleich zur zweiten Version hat der Echo 4 hier einen volleren Klang mit deutlich mehr Tiefgang und für mein Gehör angenehmeren Höhen. In der Lautstärke nehmen sich beide Geräte nicht viel.
Richtig spannend wird es im Vergleich mit dem Echo Studio der einiges mehr kostet und auch doppelt so groß ist. Besonders in dem unteren Lautstärkebereich bis zur Stufe 3 und 4 lassen sich hier keine großen Unterschiede wahrnehmen. Das hat mich am meisten überrascht. Der Echo Studio spielt seine Stärke erst in höheren Lautstärken aus. Ihm kommt insbesondere der größere Subwoofer zugute. Der Bass wird auch bei höheren Lautstärken mehr und der Echo Studio wird dadurch immer druckvoller. Das bekommt der kleine Echo leider nicht ganz so gut hin. Auch finde ich die Bühnendarstellung bei dem Echo Studio etwas weiter. aber das ist aus meiner Sicht nicht so bedeutend und auch nur im direkten Vergleich zuhören.
Mein Tipp: für mehr Streamingqualität und noch besseren Klang. Ich bin schon vor einer ganzen Weile von Spotify auf Amazon Music HD gewechselt. Dort bekommst du mittlerweile viele Alben und Titel in Ultra HD. Das bedeutet: bis zu 3739 kbps. Das ist die 10-fache Bitrate von anderen Streaming-Anbietern. Und die ersten 3 Monate sind auch gratis. Perfekt zum Testen.
Hier kannst du mehr dazu erfahren: Amazon Music HD
Besondere Funktionen
So wie der Echo Plus und Echo Studio, hat auch der Echo in der vierten Generation wieder ein Smart Home Hub integriert. Dadurch lassen sich zum Beispiel Lampen von Philips Hue einbinden und per Sprache oder per App steuern. Es lassen sich aber auch noch andere Geräte mit dem Zigbee-Standard integrieren.
Da ich für mein Smart Home den Philips Hue Hub verwende, habe ich die Funktion nicht ausprobiert.
Fazit zum Amazon Echo Studio
Wer einen smarten Lautsprecher mit sehr gutem Klang sucht, macht bei dem Amazon Echo 4 nichts verkehrt. Besonders im Alltag ist er sehr gesellig und liefert keine großen Schwächen. Die Sprachsteuerung funktioniert ohne Probleme und Alexa hat mich jederzeit gut verstanden.
Die erste Verbindung funktionierte sofort und die Einrichtung geht leicht von der Hand. Das neue Design gefällt mir sehr gut und die runde Form passt sich sehr gut in ein modernes Ambiente ein. Auch die Beleuchtung unter dem Lautsprecher finde ich gelungen und besser wie bei den älteren Geräten.
Der Klang ist voller und kräftiger als sein Vorgänger. Mit dem Echo Studio kann er aber nicht ganz mithalten und bei höherer Lautstärke zieht der Echo Studio dann an ihm vorbei. Wer aber täglich nur etwas Musik hören möchte und sich nebenbei beschallen lässt, muss nicht auf den Echo Studio setzen und wird mit dem Echo 4 glücklich. Ich werde den neuen Echo der vierten Generation in der Küche einsetzen und einen Echo Dot in Kombination mit einem großen Bluetooth Lautsprecher ablösen.
Wer den Echo 4 gerne für Partys verwenden möchte oder einfach nur das Nonplusultra haben will, wird an dem Echo Studio nicht vorbeikommen. Aus meiner Sicht ist der neue Amazon Echo aber ein perfekter Nachfolger in einem schönen Gewand und ich bin gespannt, wie er sich gegen den neuen Apple HomePod mini schlagen wird.
Der kleine Bruder, der Echo Dot 4:
Bildergalerie
Testergebnis
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94%
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94%
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92%
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80%
Zusammenfassung
Zusammenfassend kann ich sagen das Amazon mit dem Echo 4 einen wirklich sehr guten Smart Lautsprecher Auf den Markt gebracht hat. Der Klang ist überdurchschnittlich gut die Spracherkennung funktioniert und die Optik passt sich gut in das moderne zu Hause ein.
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