Anker Soundcore Life P3 inEar Kopfhörer im Test
Kategorie(n): Kopfhörer, Technik, Testberichte
Als die Anker Soundcore Life P3 True Wireless inEar Kopfhörer vorgestellt wurden, war ich sofort begeistert. Aktives Noise Cancelling, 7 Stunden Laufzeit und 11mm Audiotreiber klangen überzeugend. Ob die Soundcore Life P3 halten, was sie versprechen, erfährst du in diesem Testbericht.
Testbericht als Kurzform auf YouTube:
Inhaltsverzeichnis
Verpackung und Lieferumfang der Life P3
Doch fangen wir ganz vorne an. Die Life P3 kommen in einem schönen und schlichten Karton. In diesem Karton befindet sich das Ladecase, die Kopfhörer, das USB-Kabel, 8 verschiedene zusätzliche EarTipps (Ohr-Einsätze) und die Anleitung.
Die Verpackung ist Anker technisch sehr hochwertig und macht einen wirklich guten Eindruck.
Technische Daten
Die technischen Daten? Der Life P 3. Sind sehr vielversprechend. Anker. Wirbt. Mit folgenden Funktionen:
- Multi-Modus aktive Geräuschunterdrückung
- Erweiterte 11mm Audiotreiber
- Kristallklare Anrufqualität dank 6 Mikrofonen
- 7 Stunden Akkulaufzeit und 35 Stunden mit dem Ladecase
- Wireless Charging
- IPX5 Spritzwassergeschützt
- BassUp Funktion
Für aktuell 79,90 Euro UVP bekommen wir hier eine nette Liste an Funktionen. Ich war besonders auf die aktive Geräuschunterdrückung gespannt, da ich diese in den letzten Jahren sehr lieben gelernt habe. Aber auch der 11 mm-Audiotreiber verspricht einen guten Klang.
Verarbeitung und erste Eindruck
Die Life P3 sind nun mein drittes Paar Kopfhörer der Marken Anker Soundcore. So wie auch bei den OverEar Kopfhörern gibt es bei den Life P3 nichts zu meckern. Die Verarbeitungsqualität ist perfekt und das Ladecase sowie die Kopfhörer machen einen sehr hochwertigen Eindruck. Sie müssen sich von der Qualität auch nicht vor den teureren Konkurrenten verstecken.
Ich habe mich für die Farbe „Tiefschwarz“ entschieden. Und ja, sie sind wirklich schön schwarz. Kein Grau, sondern schwarz. Auch die Mischung aus Hochglanz und Matt gefällt mir sehr gut.
Über die Form lässt sich natürlich streiten, bei den Life P3 haben wir ziemlich lange „Stiele“. Mein Lineal zeigt mir 2,4 cm Stiellänge an. Meine bisherigen Stielkopfhörer, die LG Tone Free FN6 haben nur eine Stiellänge von 1,9 cm. Aber wirklich störend ist das nicht.
Auch das Ladecase macht einen sehr guten Eindruck und ist eine Mischung aus Hochglanz und matten Schwarz. Die Größe ist in Ordnung und auf dem Niveau der Mitbewerber.
Verbindung und Soundcore-App
Die erste Inbetriebnahme ist sehr einfach. App aus dem Store laden, das Case öffnen, die Kopfhörer via Bluetooth verbinden und die gewünschten Einstellungen in der App vornehmen. Die Verbindung ist natürlich auch ohne App möglich.
Die App bringt aber ein paar nette Funktionen mit sich. Folgende Funktionen sind positiv zu erwähnen:
- Aktive Geräuschunterdrückung für verschiedene Umgebungen wie: Indoor, Outdoor und Verkehr, Transparenz- oder Normal-Modus
- Equalizer mit 21 Presets und einem manuellen Equalizer
- Gaming Modus (reduzierte Latenz und Verbesserung von Stimmen und Schritten)
- EarTip-Test
- Ambiente Sound zum schlafen
Hier möchte ich noch auf den EarTip-Test eingehen. Dieser testet, ob du die richtigen Aufsetze gewählt hast und die Kopfhörer richtig abdichten. Die richtige Abdichtung ist bei inEar Kopfhörer essenziell wichtig. Nur so hast du den richtigen Klang und die Geräuschunterdrückung kann richtig arbeiten. Eine sehr brauchbare Funktion.
Im Schlafmodus kannst du eine atmosphärische Melodie zusammenstellen. Diese kann dich beim Einschlafen unterstützen. Die Kopfhörer sind aber so groß, dass ich mir ein bequemes Schlafen nicht vorstellen kann.
Ansonsten funktioniert die App sehr gut und ist eine gute Ergänzung.
Wichtig: Der Gaming-Modus muss immer wieder neu aktiviert werden, diese Funktion wird von den Life P3 nicht gespeichert. (eventuell bessert hier Anker mit einem Update nach)
Klang und Lautstärke der Life P3
Kommen wir nun zu den wichtigsten Punkt der Soundcore Life P3, dem Klang.
Wichtig: Bei dem Test habe ich mich für den empfohlenen Equalizer entschieden. Es handelt sich hierbei um die Soundcore Signature. Hier sollte aber jeder für sich die einzelnen Equalizer einmal durchtesten oder auch im mit dem manuellen Equalizer etwas rumspielen. Mir haben auch noch die Einstellung Pop und Rock gefallen.
Aber wie so oft ist der Klang Geschmackssache und wird von jedem etwas anders empfunden. Ich kann hier also nur von meinem Gehör und mit meinen Erfahrungen beurteilen.
Um den Klang besser beurteilen zu können, verwende ich bei dem Klangtest eine Referenz-Liste aus drei Liedern. Diese verwende ich bei jedem Kopfhörer-Testbericht, um ein vergleichbares Ergebnis zu erhalten. Es kommen folgende Lieder zum Einsatz: Queen mit Bohemian Rhapsody, Madonna mit La Isla Bonita und Axel Thesleff mit Bad Karma.
Mein Tipp: für mehr Streamingqualität und noch besseren Klang. Ich bin schon vor einer ganzen Weile von Spotify auf Amazon Music HD gewechselt. Dort bekommst du mittlerweile viele Alben und Titel in Ultra HD. Das bedeutet: bis zu 3739 kbps. Das ist die 10-fache Bitrate von anderen Streaming-Anbietern. Und die ersten 3 Monate sind auch gratis. Perfekt zum Testen.
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Lautstärke
Die Lautstärke ist aus meiner Sicht sinnvoll eingestellt. Die ersten 75 Prozent sind von der Skalierung sehr nah aneinander. So lässt sich besonders der untere Lautstärkebereich sehr präzise einstellen. Ab 75 Prozent steigt die Lautstärke stark an und wird spürbar lauter. Die maximale Lautstärke ist nah an der Grenze und man hört das Anker hier bis ans Maximum gegangen ist.
Einen ticken lauter und die Kopfhörer würden übersteuern und es würde sich negativ auf die Klangqualität auswirken. So lässt sich aber auch bei maximaler Lautstärke die Musik noch genießen (wer hohe Lautstärke mag). Meine Wohlfühllautstärke liegt bei den Life P3 bei ca. 60 Prozent.
Queen mit Bohemian Rhapsody
Den Anfang macht wieder Queen. Die Stimmen klingen sehr ausgeglichen und natürlich. Die Stimmen lassen sich gut orten und klingen so, wie sie aus meiner Sicht klingen sollten. Auch die Instrumente kommen gut zur Geltung und der Bass ist deutlich hörbar und verleiht dem Lied etwas tiefe.
Madonna mit La Isla Bonita
Bei Madonna achte ich immer besonders auf die Höhen. Bei diesem Titel können die Höhen schnell nervig werden. Die Life P3 machen hier einen guten Job und das Lied lässt sich sehr gut hören. Die Höhen sind genau richtig, ohne zu nerven.
Axel Thesleff mit Bad Karma
Mit Bad Karma teste ich gerne den Bass der Kopfhörer. Sobald der Bass einsetzt, zeigt sich, was die Kopfhörer so aushalten. Die Life P3 zeigen hier keine Schwäche und liefern das, was Anker versprochen hat. Die 11 mm Treiber gehen wahnsinnig tief und spielen absolut sauber. Auch bei voller Lautstärke und bei eingeschalteter „Mehr Bass“ Funktion gibt es kein Übersteuern oder kratzen. Diese Tiefe kenne ich eher von den größeren inEar Kopfhörer wie den Shure SE-215 oder den Westone.
Ich habe mich noch durch weitere Genres wie Dance, Hip-Hop, Klassik und Jazz gehört. Bei keinem Genre konnte ich eine Schwäche der Life P3 feststellen. Bei Klassik und Jazz habe ich aber die „Mehr Bass“ Funktion deaktiviert.
Zusammenfassend lässt sich sagen, für den aufgerufenen Preis liefert Anker mit dem Soundcore Life P3 eine wirklich gute Klangqualität und mit den Kopfhörern lässt sich so gut wie alles hören, ohne das es wirkliche Schwächen gibt. Hier klingen Hörbücher, laute Musik oder auch Filme hervorragend. Und es macht Spaß mit den Life P3 Musik zuhören. Für spezielle Vorlieben bietet der Equalizer viele Voreinstellungen und der manuelle Equalizer lässt auch individuelle Einstellungen zu.
Anmerkung: Videos über YouTube oder Netflix wurden bei mir voll synchron wiedergeben. So lassen sich auch Filme, Serien oder andere Videos anschauen.
Gaming-Modus
Ich wollte es mir nicht nehmen lassen und habe noch den Gaming-Modus getestet. Hier soll die Latenz gesenkt sein sowie Stimmen und Schritte besser hörbar sein. Getestet habe ich es mit dem Online-Shooter Overwatch. Die Latenz hat gepasst und die Schüsse waren synchron mit dem Bild. Die Schritte und Stimmen ließen sich gut Orten und waren deutlich zu hören. Das war aber auch ohne den Gaming-Modus so. Einen großen Unterschied konnte ich hier nicht feststellen. Aber die Life P3 eignen sich sehr gut zum Spielen.
Akkulaufzeit Life P3
Die Akkulaufzeit der Soundcore Life P3 sind mit 7 Stunden angegeben. Mir ist aufgefallen, dass nach dem ersten Ladevorgang der rechte Hörer voll war und beim linken Ohrhörer ein Strich gefehlt haben. So kam ich mit der Akkulaufzeit auf knapp 5 ½ Stunden Laufzeit. Nach dem zweiten Aufladen waren dann aber beide Ohrhörer voll. Wie lange die Kopfhörer nun halten, muss ich noch testen. Diesen Punkt trage ich hier entsprechend nach. Auch was der Langzeittest ergibt. Hier bin ich auch gespannt, wie sich das Active Noise Cancelling auf die Laufzeit auswirkt.
Das Ladecase kann die Life P3 bis zu 4-mal aufladen. Testergebnis steht hier noch aus.
Active Noise Cancelling
Die aktive Geräuschunterdrückung, auch Active Noise Cancelling genannt, hat mich an den Life P3 enttäuscht. Nach meinen positiven Erfahrungen mit den Soundcore Life Q30 und Life Q35 hatte ich große Erwartungen.
Ich würde sogar so weit gehen und von keiner Geräuschunterdrückung sprechen. Ich habe es in verschiedenen Situationen getestet und mit meinen anderen Active Noise Cancelling Kopfhörer verglichen. Die Life P3 haben weder Wind, Lüfter noch Vogelgezwitscher abgeschwächt oder ausgeblendet. Ich weiß, dass Anker aktive Geräuschunterdrückung kann und hoffe hier auf ein baldiges Update.
Einen Unterschied zwischen dem normalen Modus und der aktiven Geräuschunterdrückung lässt sich nur am Grundrauschen ausmachen. Hier ist das Rauschen beim ANC deutlich unangenehmer. Da ich von dem Ergebnis etwas verwirrt war, habe ich auch noch mehrmals den Sitz und alle Aufsätze ausprobiert. Das Ergebnis war immer das gleiche. Schade.
Ähnliche wie bei den OverEar Kopfhörer wirkt sich die aktive Geräuschunterdrückung auch auf das Klangbild der Life P3 aus. Im Normal-Modus sind die Kopfhörer einen kleinen Ticken lauter und klingen noch etwas Kräftiger.
Telefonieren und Sprachqualität mit dem Soundcore Life P3
Anker verbaut bei dem Soundcore Life P3 gleich 6 Mikrofone und verspricht eine kristallklare Telefonqualität. Das konnte ich bisher nicht testen und werde ich nach einem ausführlichen Test nachtragen.
Ich habe die Life P3 in einem Meeting ausprobiert und hänge euch hier eine Tonaufnahme aus einem Zoom-Call an. Wirklich überzeugt hat mich die Sprachqualität leider nicht.
Bluetoothverbindung
Bevor ich zum Fazit komme, möchte ich noch auf die Bluetoothverbindung eingehen. Hier lässt sich erwähnen, dass eine Multi-Device-Verbindung nicht möglich ist. Das heißt, es lässt sich immer nur ein Gerät aktiv verbinden.
Wenn ich also vom Smartphone zum PC wechseln möchte, muss ich erst die aktive Verbindung trennen und die Kopfhörer aus- und wieder einschalten (Kopfhörer uns Ladecase einsetzen und Deckel schließen). Erst danach kann ich ein neues Gerät verbinden. Der Kopplungsmodus wird über das Ladecase gestartet (den Button zwischen den zwei Stielen für ein paar Sekunden gedrückt halten, die LED´s am Ladecase leuchten dann).
Ich hatte während meinem Musik-Test auch zwei kurze Aussetzer. Ist seitdem aber nicht mehr vorgekommen. Das werde ich beobachten und gegebenenfalls hier ergänzen.
Fazit zu den Soundcore Life P3
Anker hat bereits eine große Auswahl an true Wireless Kopfhörern. Diese Erfahrungen wirken sich natürlich auch positiv auf die neuen Soundcore Life P3 aus. Die Verarbeitung ist erstklassig und das Tragegefühl sehr gut. Die Kopfhörer lassen sich auch mehrere Stunden bequem tragen.
Die 11 mm Soundtreiber waren eine gute Entscheidung und klingen mit den entsprechenden Equalizer Einstellungen sehr gut. Es gibt aus meiner Sicht in keinen Bereichen Schwächen. Die Höhen sind klar und deutlich, die Mitten sind gut ausbalanciert und Stimmen klingen sehr verständlich. Der Bass ist sehr stark, ohne die anderen Bereiche zu überstrahlen. Auch der „Mehr Bass“ Modus übertreibt es nicht und schärft den Bass nur geringfügig nach.
Die App lässt sich leicht einrichten, intuitiv bedienen und hat ein paar spannende Funktionen.
Die aktive Geräuschunterdrückung war zum Testzeitpunkt eine große Enttäuschung und hat sich nicht vom Normal-Modus abgehoben. Von einer aktiven Geräuschunterdrückung wie bei den bekannten OverEar Kopfhörern sind wir mit den Life P3 weit entfernt. Hier hoffe ich auf ein baldiges Update. Derzeit ist diese Funktion für mich leider zu vernachlässigen.
Was die Akkulaufzeit und die Telefonqualität betrifft, muss der Langzeittest zeigen und wird im Test entsprechend ergänzt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, trotz der aktuell nicht so guten Geräuschreduzierung ist der Life P3 ein sehr gelungener Kopfhörer, der besonders mit der Klangqualität in seinem Preisbereich überzeugen kann.
Hinweis: Ich habe den Kopfhörer mit Vorbestellerbonus ganz regulär gekauft. Das ist keine Zusammenarbeit mit Anker oder einem anderen Anbieter / Händler. Ich habe ihn aufgrund meiner positiven Erfahrungen mit den Life Q30 / Q35 erworben.